Das Zauberwort
Nein, ich meine nicht das Zauberwort bitte. Mein Zauberwort hilft bei der Lösungsfindung. Und das mit nur 2 Schritten.
Oft wissen wir sehr gut, was wir nicht wollen. Das kann zum einen daran liegen, dass wir unter einer Situation leiden und dadurch unsere Aufmerksamkeit stark darauf liegt. Zum anderen ist es für das Gehirn einfach, das Negative mit einem „nicht mehr“ zu bewerten. „Ich möchte nicht mehr so gestresst sein.“ „Ich will nicht mehr zurückhaltend sein.“ „Ich will nicht so viel mit meinen Kindern schimpfen.“ „Du sollst mir nicht immer sagen, was ich machen soll.“
Leider bleiben wir dadurch im Problem stecken.
Sie kennen sicherlich das Beispiel mit dem rosa Elefanten. Wenn ich Sie auffordere NICHT an einen rosa Elefanten zu denken… denken Sie zunächst genau an diesen Elefanten. Das liegt daran, dass unser Gehirn die Aussage entschlüsselt. Dabei nimmt es zunächst alle Inhalte auseinander und setzt sie dann zusammen. Es denkt also erst an den besagten Elefanten, dann erst verarbeitet es die Negation. Dann kommt die nächste Herausforderung: Wenn ich nicht daran denken soll, woran dann?
Genau die gleiche Frage gilt für unsere Probleme. Und schon kommen wir zu dem Zauberwort.
Schritt 1: Überlegen Sie sich für die Übung einen Aspekt, der Sie stört. Dieser kann beginnen mit: „Ich will nicht mehr…“ oder „Mich stört, dass…“
Schritt 2: Stellen Sie sich die simple Frage: „Sondern? Was will ich stattdessen?“
Durch das Wort „sondern“ verschieben Sie sofort den Blick vom Problem hin zur Lösung.
Beobachten Sie mal sich selber und Ihr Umfeld bei den Aussagen. Sie werden merken, wie oft wir beim Problem bleiben und Sätze mit Negationen sagen. Mit der Zeit werden Sie Übung darin haben bei sich selber diese Sätze mit dem sondern-Zauberwort weiterzudenken.
P.S.: Die Übung eignet sich auch sehr gut für die Kommunikation mit Kindern. Oft sagen wir unseren Kindern Sätze wie: „Nein, nimm das nicht.“, „Iss nicht so schnell.“, „Lauf nicht über die Straße!“ Indem wir dem Kind sagen, was es stattdessen tun soll, nehmen wir ihm die Arbeit ab das selber zu überlegen.
Also SONDERN?
„Lass das bitte liegen, du kannst stattdessen das hier nehmen.“
„Iss langsamer und kaue in Ruhe zu Ende, bevor du einen neuen Bissen nimmst.“
„Bleib bitte an der Ampel stehen.“
Je klarer unsere Aussagen sind, desto wahrscheinlicher werden sie von Kindern richtig verstanden. Ob sie dann darauf allerdings hören, ist eine ganz andere Frage.